Moldawien

Ausgehend von einem gemeinsamen Programm mit der pro mente mit dem Titel „pro mente goes eastern europe“ haben wir 2005 begonnen in der psychiatrischen Nachsorge in Osteuropa neue Standards zu entwickeln. Finanziert von der Austrian Development Agency wurden in der Psychiatrie in Suceava, in der Psychiatrie in Chernivci und in der Psychiatrie in Braceni in Edinet Projekte durchgeführt, die eine Verbesserung der Infrastruktur und des therapeutischen Angebots der PatientInnen zum Ziel hatten. In Moldawien hat sich daraus ein langjähriges Engagement entwickelt, das folgende Teilbereiche beinhaltet:


Wohnen                                                                                                                         Beratung

In einem kleinen Bauernhaus in der Ortschaft Braceni wurde die erste völlig autonome und dislozierte Wohneinrichtung für Menschen aus der großen psychiatrischen Anstalt geschaffen. 6 ehemalige PatientInnen der Psychiatrie wohnen in diesem Haus gemeinsam und werden 24/7 von einem Sozialpädagogischen Team begleitet. Sie versorgen sich weitgehend selbst und nach 3 Jahren sind sie hervorragend in die dörfliche Struktur eingebunden und absolut anerkannt und respektiert. In Moldawien wurde mit dieser Wohngemeinschaft ein völlig neues Angebot in der psychiatrischen Nachsorge geschaffen, das echten Modellcharakter hat.

Bereits 2011 haben wir ein Beratungsbüro im Zentrum der Stadt eröffnet, das sich am Modell der Clubhausbewegung orientiert. Dieses Büro ist mittlerweile regional sehr bekannt und wird viel von ratsuchenden Menschen frequentiert. Es ist auch sozialer Treffpunkt für Menschen mit Behinderungen, für armutsgefährdete Menschen, für AlleinerzieherInnen und für Menschen aus sozialen und ethnischen Randgruppen.

                                                                                                                                                        

Arbeit

 Flüchtlinge

Wir haben in der Stadt Edinet mit der Wäscherei und einer kleinen Bastelwerkstätte zwei Arbeitsangebote für Menschen mit Behinderungen auf Stundenbasis geschaffen. Immer wieder werden hier kleine Aufträge für Firmen oder Privatpersonen abgearbeitet und unsere Klientinnen und Klienten können sich so ein paar moldawische Lei (Währung) dazuverdienen.

Als Folge des Krieges in der Ukraine und der Grenznähe von Edinet sind viele Flüchtlinge in der Stadt und natürlich auch bei uns gestrandet. Mittlerweile haben wir für die Flüchtlinge ein Welcome Center, als erste Anlaufstelle ein Beratungsbüro zur weiteren Orientierung, einen Kindergarten für ein paar unbeschwerte Sunden und eine Notschlafstelle für Mütter mit kleinen Kindern eingerichtet. Darüber hinaus werden in einer Großküche täglich viele Mahlzeiten für durchziehende oder untergebrachte Flüchtlinge zubereitet. Zur weiteren Versorgung haben wir in einer ehemaligen Schule ein Spendendepot eingerichtet, in dem sich die Menschen mit Textilien, Hygieneartikeln, Spielsachen und Dingen des täglichen Bedarfs eindecken können. Wichtigster Kooperationspartner ist hier die Volkshilfe Oberösterreich.